Gipfel und Plateau

Nach zwei Jahren, nach der am Anfang völlig irrsinnig klingenden Idee vor den führenden Köpfen der deutschen evangelischen Ethik aufzutreten, haben wir am Samstag tatsächlich Premiere gehabt!

Wir haben ein Theaterstück zur Thematik der Borderline-Erkrankung geschrieben, und hier gehen die Fragen schon los: Was ist denn eigentlich krank? Ist der Begriff stigmatisierend? Mit welchem Recht drücken wir manchen Menschen Stempel auf und anderen nicht? Was sind Vorteile und Nachteile von Diagnosen?

Aufgetreten sind wir bei einer Tagung der Evangelischen Akademie in Loccum. Das Thema hätte kaum besser passen können: „Was ist denn eigentlich normal?“

Vor Ort wurde über Körperethik, Bioethik, Tierethik, Medienethik und alles dazwischen gesprochen. und dann wir mit unserem Theater. Ein Teilnehmer sagte hinterher zu uns:

Die Vorträge waren gute Worte, aber ihr wart die Seele der Tagung.

Vielen Dank für dieses großartige Kompliment.

Nach dem Auftritt waren wir kurz erschöpft, aber es geht direkt weiter. Katharina schreibt über die Arbeit des Theoskops aber auch ihre anderen Projekte einen Artikel für die Praktische Theologie an der Uni Rostock, Victor tritt heute Abend als Volt On Aire beim Song Slam im Grünen Jäger in Hamburg an.

Und direkt danach wartet schon die Arbeit an dem Buch, das wir zusammen mit dem Theaterstück veröffentlichen wollen.

Seid also weiter gespannt!
Euer Theoskop

Was für eine Zeit!

In den letzten Wochen sind wir aus dem Arbeiten kaum noch raus gekommen. Wir haben geprobt, geschrieben, gestrichen, gehadert, verändert und zurück geändert.

Am 14.10. fand die Theaterpredigt zu Ernst Barlachs Stück „Die gute Zeit“ statt. Hier finden sich neue Bilder von den Figuren und der Kulisse.

Katha Blut Klavier Graal Müritz
Katharina mit vollem Körpereinsatz dabei

Am 20.10. haben wir in Graal Müritz eine Kriminalgeschichte unter dem Titel „Bau den Lukas“ gespielt, in der die Osterkerze der Kirche geklaut worden war. Dort waren wir, und insbesondere Katharina mit vollem Körpereinsatz dabei.

Und am vergangenen Montag, den 29.10. haben wir eine Zusammenstellung verschiedener Szenen aus unseren Stücken auf dem Pastorenkonvent in Salem aufgeführt.

Daneben ging natürlich auch unser sonstiges Leben weiter: Seminare geben, Predigerseminar besuchen, Doktorarbeit schreiben und so weiter.

Das hat alles sehr geschlaucht und gestresst. Und trotzdem sind wir froh, dass uns so viele Menschen sehen wollten. So war die Kirche in Güstrow zur Theaterpredigt doppelt so voll wie sonst.

Jetzt ist in unserem Kalender ein Monat lang kein Auftritt eingeschrieben. Aber das bedeutet nicht, dass wir still stehen. Anfang Dezember machen wir einen Workshop zum Thema Borderline bei dem Bundeskongress der Medizinstudierenden in Rostock. Und Mitte Dezember hat unser Theaterstück zur Borderline in Loccum Premiere!

Bis dahin und viel Spaß mit den neuen Bildern!

Katharina und Victor

 

Die Gute Zeit

Es war in diesem Blog etwas still, aber hinter den Kulissen ganz und gar nicht!

Eine intensive Probenwoche liegt beinahe hinter uns und wird mit gleich zwei Auftritten am Sonntag ihren Abschluss finden.

Ambrosia, Atlas und der Alte Herr im Klubsessel aus Barlachs "Die gute Zeit"
Friederike, Nicolas und Victor als Ambrosia, Atlas und der Alte Herr im Klubsessel (v.l.n.r.)

Wir spielen zusammen mit Nicolas Dettmann, Caroline Dutescu und Friederike Samstag Szenen aus Ernst Barlachs Stück „Die gute Zeit“ . Am Sonntag um 10 Uhr in Güstrow im Dom und um 19 Uhr in Rostock in der Universitäts-Kirche.

Plakat_Theodorant_Kabarett_20.10.18Am nächsten Samstag gibt es dann schon das nächste Stück: „Bau den Lukas“ in Graal-Müritz! Es kommt zum Wiedersehen mit dem Gemeindepädagogen Bob Spirit, der die eine oder andere verrückte Idee im Kopf hat und wir stellen eine neue Figur vor.

Das Proben für und Schreiben an zwei Stücken gleichzeitig hat uns ganz gut in Spannung versetzt. Außerdem ist es nicht nur bei diesen zwei Stücken geblieben. Zusammen mit Friederike haben wir an unserem Stück zur Psychose weiter gearbeitet und am Montag, den 29.10. treten wir beim Pastoren-Konvent in Salem auf. Dafür haben wir uns diese Woche auch noch ein Konzept überlegt.

Aber wenn wir ehrlich sind: Das ist das, was wir wollten. Gefragt sein mit unserer Art, theatral theologische Fragen und Antwortversuche auf die Bühne zu bringen. Oder in Alltarräume. Oder in Tagungssäle. Danke, dass wir für euch spielen dürfen.

Auch wir selber wachsen mit unseren Stücken an Erkenntnis und Wissen. Bis bald!

Zwei auf Zwei

Wir haben den zweiten Preis beim Kommunikationswettbewerb der Langen Nacht des Wissens gewonnen. Was für ein Erfolg. Viel schöner aber war, wieviele Leute unsere Auftritte besucht haben. Und dass im Raum deutlich zu spüren war, dass das, was wir wollten, geklappt hat: nämlich unser Publikum in die Gefühlswelt der Borderline-Betroffenen hineinzuziehen. So kam auch der Applaus am Ende zögerlich. Ein Jurymitglied meinte danach:

„man war da so mit drin. Und dann hat man sich am Ende schon gefragt: kann man da jetzt zu applaudieren? Vielleicht wäre am Ende Stille angemessen gewesen.“

Das ist wohl so. Aber wir wollen auch laut sein dafür, dass die Betroffenen wieder aus voller Kehle singen können. Wie unser Korax.

Morgen ist es soweit.

Wir haben unseren Szenen und Worten den letzten Schliff gegeben und fiebern auf morgen hin. Denn da starten wir bei der Langen Nacht der Wissenschaften!

Um 18:30 Uhr, 19:30 Uhr und 20:30 Uhr werden wir im Hauptgebäude der Universität Rostock einen Vortrag über Borderline halten, illustriert mit Theaterszenen.

In 20 Minuten könnt ihr grundlegende Informationen erfahren und euch mit hineinziehen lassen in die emotionale Welt einer Borderlinerin und ihres Umfelds. Mehr verraten wir noch nicht.

Der Eintritt ist frei und wir freuen uns auf euch!

Bis morgen!

Entwicklung

Es entwickelt sich einiges: gestern haben Volt und Katharina zusammen gesessen und am Vortrag zum Thema Borderline gefeilt, den ihr bei der Langen Nacht des Wissens erleben könnt (ihr findet uns im Programm auf Seite 9 und 15). Und die Website wird immer umfangreicher mit all den Auftritten, die wir in der Vergangenheit gemacht haben und seit gestern auch mit dem ersten kleinen Video von Volts Musik.

Lange Nacht der Wissenschaften 2018 Plakat
Lange Nacht der Wissenschaften 2018

Es macht riesigen Spaß zu merken, wie routiniert wir mittlerweile in unserer Arbeitsweise sind. Nach ein paar Jahren gemeinsamer Theaterprojekte haben wir ein Gefühl dafür entwickeln können, wie der andere beim Texten tickt und beim Arbeiten strukturiert ist.

Und dennoch ist jedes Projekt neu und aufregend. Wir lesen uns in eine Thematik ein, erforschen verschiedene Denkrichtungen und Perspektiven. Wie jetzt zum Beispiel bei Borderline: es ist einen großen Unterschied, ob ich ein Buch von Betroffenen oder über Betroffene lese.

Mit all dem – den Fakten und den Emotionen – wollen wir euch in Kontakt bringen, am 26. April spielen wir für euch im Uni Hauptgebäude in Rostock!

Bis spätestens dahin!
Katharina und Volt